09.06.2025

Taiwan Today

Politik

Außenminister Wu erklärt Hudson Institute Taiwans Umgang mit Pandemie

13.04.2020
Außenminister Jaushieh Joseph Wu sprach am 9. April per Videokonferenz mit der US-amerikanischen Denkfabrik Hudson Institute über Taiwans Modell bei der Bekämpfung des Coronavirus COVID-19. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Das taiwanische Modell zur Bekämpfung des Coronavirus COVID-19 beruht auf einem Ansatz der Regierung als Ganzes und transparentem Teilen von Informationen, beschrieb Außenminister Jaushieh Joseph Wu während einer Sonder-Videokonferenz, die am 9. April von der US-amerikanischen Denkfabrik Hudson Institute arrangiert worden war.
 
Rasches und frühzeitiges Handeln habe eine wesentliche Rolle dabei gespielt, die Coronavirus-Pandemie mit Erfolg zu bekämpfen, betonte Wu. Zu den Maßnahmen, die nach dem ersten Auftreten von Krankheitsfällen in der chinesischen Millionenstadt Wuhan Ende vergangenen Jahres verfügt worden waren, zählten die Einrichtung des zentralen Epidemie-Kommandozentrums (Central Epidemic Command Center, CECC), Umsetzung der Beobachtung von Fahrgästen in Echtzeit, Stärkung der Grenzkontrollen und Quarantäne-Verfahren, Einsatz moderner Rückverfolgungs-Technologie, Steigerung der Produktion von medizinischem Bedarf, Rationierung von Chirurgenmasken und Bekanntgabe von Gesetzen über Wirtschaftshilfe, ergänzte er.
 
Taiwans Erfahrungen bei der Bewältigung der SARS-Epidemie im Jahr 2003 und das System der Nationalen Krankenversicherung (National Health Insurance, NHI), in dem 99 Prozent der Bevölkerung erfasst seien, hätten gleichfalls dazu beigetragen, dass das Land für die Pandemie angemessen vorbereitet gewesen sei, bemerkte der Ressortchef.
 
Wu unterstrich, die Krankheitsbekämpfungsmaßnahmen der Regierung hätten stark davon abgehangen, die Bevölkerung stets auf dem neuesten Informationsstand über Entwicklungen im In- und Ausland zu halten, wozu Gesundheitsbeamte täglich Pressekonferenzen und Aktualisierungen über Kanäle sozialer Medien geboten hätten. Damit sei bewiesen, dass Transparenz und Ehrlichkeit den Hauptunterschied dabei ausmachten, wie Taiwan und China mit der Herausforderung umgegangen seien, charakterisierte er.
 
Nach Einschätzung von Minister Wu wirkt Taiwan als Gegengewicht zu Chinas koordinierter Kampagne von Desinformationen über COVID-19, woran man ablesen könne, dass freie und offene Demokratien einen besseren Weg voran aufzeigten als autoritäre Regimes.
 
Taiwan sei willig und fähig, mit seinen Verbündeten und gleichgesinnten Partnern in aller Welt zusammenzuarbeiten, hob Wu hervor und verwies auf Beispiele wie ein zwischen Taiwan und den USA erzieltes Abkommen zu Kooperation gegen COVID-19, das im vergangenen Monat unter Dach und Fach gebracht worden war, ferner Pläne für einen Workshop zur Erörterung optimaler Praktiken unter dem globalen Kooperations- und Schulungsrahmen (Global Cooperation and Training Framework, GCTF) der beiden Länder, Partnerschaften mit Forschungsinstituten in Europa und Spenden von Chirurgenmasken an besonders schwer betroffene Länder, die am Vortag angekündigt worden waren.
 
Für Pandemien gebe es keine Grenzen, und das Land sollte nicht aus den Aktivitäten, Mechanismen und Konferenzen der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) ausgeschlossen werden, mahnte Minister Wu und fügte hinzu, Taiwan könne dabei helfen, für ein nahtloses Netz zur globalen Krankheitsverhütung zu sorgen und gleichzeitig Gesundheit für Alle zu verwirklichen.
 
—Quelle: Taiwan Today, 04/10/2020 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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